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Lehre

UE Übung: Quellenforschung in der Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts
Architectural History and the Study of its Sources in 20th century

Kunstgeschichte, WS 2012/2013
gemeinsam mit Mag.a Monika Platzer

Architekturproduktion ist immer abhängig von diversen Rahmenbedingungen. Bestimmende Parameter für den Entwurf sind neben dem gesellschaftspolitischen Umfeld, der gestalterische Wille der ArchitektInnen, die Intentionen der BauherrInnen, die topographische Gegebenheiten sowie schlussendlich die Bauaufgabe selbst. Der Zweck und die Funktion des Gebäudes sowie die verwendeten Materialien und Konstruktionsweisen sind Ausdruck der komplexen Beziehungen
zwischen AuftraggeberInnen, ArchitektInnen und NutzerInnen.

Inhalt
Am Beispiel diverser exemplarischer Architekturprojekte aus unterschiedlichen Zeitabschnitten sollen die StudentInnen in den Umgang mit Primärquellen in den Archiven eingeschult werden. Das vorhandene Quellenmaterial ist im Hinblick auf die baukünstlerische Dimension des Projektes zu recherchieren, zu sichten und zu analysieren.

Methode
In den ersten Sitzungen werden von den beiden Veranstaltungsleiterinnen die Methoden und Ziele der Übung exemplarisch aufgezeigt. Aus der Sammlung des Architekturzentrum Wiens werden an Beispielen die verschiedenen Arten von Quellenmaterialien einer Architektursammlung aufgezeigt und ein Einblick in die Forschungsarbeit gegeben. Das Wesentliche einer Entwurfsidee kann schon mit wenigen Strichen deutlich gemacht werden. Ebenso ist die perspektivische Skizze oder das dreidimensionale Modell bei jeglicher Art von Präsentation unverzichtbar. Ob Handzeichnung oder Computergenerierte Pläne, die Übung soll den Studierenden einen querschnitthaften Überblick an Darstellungsmöglichkeiten von Architektur geben. An von den Veranstaltungsleiterinnen ausgewählten Fallbeispielen sollen die StudentInnen in der Folge in den Wiener Architektursammlungen Primärquellen recherchieren und vor Ort einsehen. Die schriftliche Analyse (Beschreibung und Dokumentation) soll die StudentInnen heranführen sich mit der Terminologie und Forschungspraxis der Architekturgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts auseinanderzusetzen. Wesentliche Voraussetzung für die Vermittlung des baulichen Umfelds ist die vielschichtige „Lesbarkeit“ von Plan- und Quellenmaterial.
Veranstaltungsort Die Veranstaltungsleiterinnen planen die Übung in den Dauerausstellungs-Räumen des Architekturzentrum Wiens abzuhalten und legen daher den Schwerpunkt der zu bearbeitenden Beispiele auf die Architekturgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts.

Ziel
Ziel der Übung ist die Vermittlung der Forschungsarbeit von ArchitekturhistorikerInnen am Original. Die Arbeit mit den verschiedenen Archivmaterialien soll den StudentInnen die Diversität der Quellen aufzeigen sowie den Wandel im Entwurfsprozess nachvollziehbar machen. Das Verständnis Architekturpläne zu lesen und zu verstehen soll gestärkt und damit der Zugang zu einem oft technisch anmutenden Stoff erleichtert werden.

Gastvortrag: Urban Planning Projects in Vienna. March 1938 to November 1941.

WS 2012/13

im Rahmen der Exkursion: Flaktürme in Wien, École polytechnique fédérale de Lausanne (CH)
LV-Leiter: Erich Hubmann und Andreas Vass.